Fachbereich Ethik
Das Fach Ethik hat eine lange Tradition an unserer Schule, da es schon lange vor seiner Einführung als
reguläres
Fach 2006 im Schulversuch am Primo-Levi-Gymnasium unterrichtet wurde.
Der Unterricht findet in Klasse
7 und 10 ganzjährig wöchentlich zweistündig, in Klasse 8 und 9 lediglich epochal
im ersten Halbjahr zweistündig statt (Ausnahme: bilinguale Klassen in Kl. 9 im 2. Halbjahr). Er leitet
in
der Klassenstufe 7 bis 10 Schüler*innen dazu an, ihren Alltag, ihre Umwelt und die Gesellschaft zu
hinterfragen
und für sich Lösungsmodelle im Umgang mit gesellschaftlichen Gegebenheiten zu entwickeln. Somit bereitet der
Unterricht die Lernenden auch auf das Fach Philosophie in der Sekundarstufe II vor.
In einem
entsprechend den Entwicklungsphasen eines Jugendlichen gestuften Durchgang erfahren die Schüler*innen in
vier Lernfeldern gemäß den kantischen Grundfragen Wege und Möglichkeiten, die Welt und sich zu
begreifen:
Im praktischen Unterricht geht es um folgende Fragen, die uns in unserem Alltag betreffen:
Wer bin ich? Wozu sind
wir auf der Welt? Worauf freue ich mich? Was wünsche ich mir? Wer ist der oder die Andere? Wer ist mein
Freund?
Was tue ich, wenn ich traurig bin? Was heißt Freiheit? Was ist eine gerechte Gesellschaft? Muss ich mich an
Regeln halten? Wie stelle ich mir meine Zukunft vor? Wie zuverlässig ist die Wissenschaft? Muss man alles
beweisen? Was ist logisch? Kann mein Computer denken? Können Pflanzen glücklich sein? Gibt es einen Gott?
Geschieht etwas nach dem Tod? Wenn ja, was? Wer waren Jesus, Mohammed und Buddha? Sind Bar Mizwa,
Beschneidung,
Kommunion, Jugendweihe und Konfirmation etwas Ähnliches?
In manchen 7. oder 8. Klassen werden in
Absprache mit der Elternschaft einige Themen in Kooperation mit einer/m
Religionslehrer*in unterrichtet, der Ethikunterricht ist jedoch weder Religions- noch
Weltanschauungsunterricht,
d.h. es findet keine Vermittlung von Inhalten und Denkweisen im Sinne eines geschlossenen Weltbildes mit
einer
einheitlichen und ganzheitlichen Deutung aller Lebens- und Sinnfragen und einer davon bestimmten
Lebensorientierung statt. Er soll vielmehr für alle Jugendlichen – ungeachtet ihrer religiösen oder
weltanschaulichen Orientierung – als Angebot geeignet sein, um sie zu befähigen, im Rahmen eines
demokratisch-pluralistischen Gemeinwesens reflektiert Entscheidungen zu treffen. Hierbei werden jederzeit
aktuelle Themen und Entwicklungen berücksichtigt.
Klasse 7/8
Identität und Rolle in der Gemeinschaft, Mensch und Gemeinschaft (Konflikte und ihre Ursachen), Handeln und Moral, Recht und Gerechtigkeit, Wissen und Glauben;
Klasse 9/10
Identität und Rolle (sexuelle Identität), Freiheit und Verantwortung (z.B. Wirtschaftsethik), Recht und Gerechtigkeit (Jugendstrafrecht, Drogen), Mensch und Gemeinschaft (Toleranz und Konflikte), Handeln und Moral (Universalismus vs. Relativismus, philosophische und religiöse Ethikmodelle), Wissen und Glauben (Sterben und Tod), Einführung in das Philosophieren, Vorbereitung des Praktikums in Kl. 9, Auswertung des Praktikums in Kl. 10